Für eine belebte Innenstadt
Die Bedeutung des Stadtfondsreglements

Im März 2022 habe ich beim Stadtparlament, eine Interpellation eingereicht, bei der es um die effektive und effiziente Nutzung der Mittel des Stadtfonds im Sinne eines echten Gegenvorschlags zur Städtischen Volksinitiative 30min-Gratis-Parieren ging. Mein Hauptanliegen dabei war es, die Attraktivität der Innen- und Altstadt von Wil zu steigern, insbesondere in einer Zeit, in der das Ladensterben und wirtschaftliche Schwierigkeiten, verstärkt durch die Corona-Pandemie, eine grosse Herausforderung darstellen.

Angesichts der kritischen Lage unserer geliebten Altstadt und der dynamischen Innenstadt stand ich vor der Frage: Wie können wir den Charme und die Lebendigkeit dieser Gebiete bewahren und gleichzeitig den Bedürfnissen eines modernen urbanen Lebens Rechnung tragen? Teil der Antwort fand ich im Stadtfondsreglement, welches als Gegenvorschlag zur städtischen Volksinitiative für 30 Minuten kostenloses Parken ins Leben gerufen wurde.

Die Volksinitiative, die einfaches kostenloses Parken für eine halbe Stunde in Wil vorschlug, wurde zwar abgelehnt, aber der Stadtfonds als Gegenvorschlag angenommen. Dieser Fonds sollte gezielt zur Förderung der Innenstadt beitragen, wobei 50'000 Franken jährlich speziell für die Verbilligung der Parkgebühren vorgesehen sind. Diese Massnahme ist der einzige Teil des Gegenvorschlags, der direkt auf das Kernanliegen der ursprünglichen Initiative eingeht und unbedingt umgesetzt werden sollte. Auch wollte ich auf die viel zu hohen Parkgebühren aufmerksam machen!

In meiner Interpellation forderte ich den Stadtrat auf, Möglichkeiten zu prüfen, wie die Parkgebühren in der Altstadt gesenkt werden könnten, um die lokale Wirtschaft und Gastronomie zu stärken. Zudem schlug ich vor, über die Ermöglichung von zeitweilig kostenlosem Parken in ausgewählten Bereichen der Innenstadt nachzudenken, um spontane Besuche und Einkäufe zu fördern – eine Praxis, die in anderen Gemeinden bereits erfolgreich umgesetzt wird.

Aus der Rückmeldung des Stadtrats ging hervor, dass die Anpassung der Parkgebühren nicht als Schlüsselstrategie zur Verbesserung der Anziehungskraft der Altstadt betrachtet wird. Der Fokus liegt vielmehr auf der Schaffung attraktiver, öffentlicher Bereiche und einer Parkgebührenstruktur, die als fair im Vergleich zu anderen Städten angesehen wird.

Mein Ziel ist es jedoch, eine Reduzierung der Parkgebühren zu erreichen. Der Stadtrat hat mit allgemeinen Aussagen auf meine Vorschläge reagiert und zeigt keine Bereitschaft, die Parkgebühren zu senken. Ich bin der festen Überzeugung, dass die aktuellen Parkgebühren für Wil SG unverhältnismässig hoch sind.

Trotz der zurückhaltenden Reaktion des Stadtrates sehe ich in der Interpellation und dem darauffolgenden Dialog einen wichtigen Schritt, um die Diskussion über die Zukunft unserer Innenstadt weiter voranzutreiben. Es bleibt entscheidend, dass wir alle Möglichkeiten ausschöpfen, um Wil attraktiver und lebenswerter zu gestalten. Ich bin überzeugt, dass der Stadtfonds richtig eingesetzt, einen wesentlichen Beitrag zur Belebung der Innenstadt leisten kann, und werde mich weiterhin dafür einsetzen, dass die bereitgestellten Mittel sinnvoll und im Sinne der Bürgerinnen und Bürger von Wil genutzt werden.

Für eine belebte Innenstadt
Marco Albrecht 31 März, 2022
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